Abschlussveranstaltung KOMOBIL2035

Am Freitag, den 17. Januar 2020, fand in der Aula der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Heidenheim (DHBW), die Abschlussveranstaltung des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), im Rahmen von „Kommunen innovativ“ geförderten Projekts KOMOBIL2035, statt. KOMOBIL2035 ist ein Gemeinschaftsprojekt des Regionalverbandes Ostwürttemberg, der Landkreise Heidenheim und Ostalbkreis, der Gemeinde Rainau sowie weiterer Forschungspartner. Moderiert wurde die Veranstaltung vom SWR-Fernsehjournalisten Christoph Ulmer.

Im Rahmen des Projekts haben die Institutionen untersucht, inwieweit ehrenamtsbasierte Mobilitätsangebote am konkreten Beispiel der Region Ostwürttemberg für alle Bürgerinnen und Bürger auch in den kommenden Jahren verfügbar sind und wie diese langfristig ausgebaut und gesichert werden können, um die Erreichbarkeit von Einrichtungen der Daseinsvorsorge vor dem Hintergrund des demografischen Wandels zu sichern.

Der Landrat des Landkreises Heidenheim, Peter Polta, begrüßte die rund 70 Gäste aus Forschung, Verwaltung, Politik und Ehrenamt zur Vorstellung der Ergebnisse des Projekts KOMOBIL2035.

Landrat Polta betonte in seiner Begrüßungsrede den Nutzen des Projekts im Hinblick auf die bessere Verknüpfung von Haupt- und Ehrenamt. „Mit der Zusage und dem Projektstart im Mai 2017 ergab sich für die Region Ostwürttemberg eine einzigartige Möglichkeit, den Status Quo der Angebote zu analysieren“, so Polta.  Dabei sei es insbesondere darum gegangen, welche Prognosen für ehrenamtsbasierte Gemeinschaftsverkehre und die Bereitschaft zum Ehrenamt innerhalb beider Landkreise, besonders vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, gegeben werden, und welche Strukturen erforderlich sind, um den steigenden Bedarf an Koordinatoren und  Kümmerern auf allen Ebenen durch das Land, die Landkreise und die Kommunen zu unterstützen. „Dadurch können neue Kooperationsformen für die Daseinsvorsorge im ländlichen Raum gefunden, ausgebaut und erhalten werden“, so Polta. Er dankte allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit und sieht die Möglichkeit auf Beteiligung an entsprechenden Folgeprojekten.

Frau Julia Diringer vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) gab anschließend Einblick in die umsetzungsorientierte Forschung im Rahmen der Fördermaßnahme von „Kommunen innovativ“.

Das Projekt KOMOBIL2035 war eines von bundesweit 30 Verbundvorhaben. Das Projekt in Ostwürttemberg verband acht Partner aus Kommunen, Wirtschaft und Wissenschaft. Unter Koordination des Regionalverbands Ostwürttemberg erarbeiteten die Philipps-Universität Marburg sowie das nexus-Institut aus Berlin die wissenschaftlichen Grundlagen, während die Landkreise Ostalbkreis und Heidenheim sowie die Modellkommune Rainau für den notwendigen Transfer und Praxisbezug sorgten. Das Planungsbüro pakora.net unterstützte organisatorisch und im Hinblick auf die Übertragbarkeit auf andere Bereiche der Daseinsvorsorge, das Kompetenzzentrum für neue ÖPNV-Angebotsformen der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) bildete die Schnittstelle zum Land, um die Projektergebnisse auch auf Landesebene zu verankern. Alle Projektpartner präsentierten ihre Ergebnisse und diskutierten jeweils zu den Themenbereichen Praxis und Wissenschaft.

In der Laufzeit des Projektes KOMOBIL2035 ist ein umfangreiches und einfach zu nutzendes Informationsportal www.gemeinschaftsverkehr-bw.de entstanden, das die Gründungswilligen, aber auch bestehende Mobilitätsinitiativen sowie die Nutzer der Mobilitätsangebote mit allen wichtigen Informationen rund um die Themen Organisation, Recht und Fördermittel versorgt. Mit einem symbolischen Knopfdruck wurde das Infoportal am Ende der Veranstaltung gemeinsam von allen Projektpartnern gestartet

In der Region ist ein neues regionales Kompetenzzentrum für Mobilität und Verkehr beim Regionalverband Ostwürttemberg eingerichtet worden. Andrzej Sielicki, Verkehrsexperte der Region Ostwürttemberg, freut sich, ländliche Kommunen Ostwürttembergs bei Initiierung, Konzeption sowie Auf- und Ausbau der Gemeinschaftsverkehre zu beraten und fachlich zu unterstützen. Weitere Ergebnisse des Projekts sind unter anderem: die Handlungsempfehlungen und -möglichkeiten im Bereich der Mobilität für Politik und Verwaltung auf kommunaler Ebene, das Fördermittelscreening sowie die Entwicklung verschiedener Info-Module, um auf unterschiedlichen Arten von Veranstaltungen präsent zu sein und mögliche Lösungen bekannt zu machen.

In der Podiumsdiskussionsrunde waren sich die Landräte, Klaus Pavel und Peter Polta, über den hohen Stellenwert des ehrenamtlichen Engagements einig, welches es auf allen Ebenen zu unterstützen gilt, z. B. durch den weiteren Ausbau des Kümmerer-Netzwerks. „Aber auch zusätzliche Mobilitätsinitiativen sind gefragt, um die Mobilität unserer Bevölkerung gerade auf dem Land zu unterstützen, wie z. B. das geplante Mitfahrbänke-Netzwerk, welches gerade in der Jagstregion entsteht“, so Landrat Klaus Pavel.

Weitere Referentinnen und Referenten gaben als Best Practise Beispiele Einblicke in ihre innovativen Projekte. Unter anderem wurde das Projekt "KOMET - Kooperativ Orte managen im UNESCO Biosphärenreservat Thüringer Wald", das Förderprojekt "KoDa eG - Kommunale Daseinsvorsorge durch Bürgergenossenschaften" als länderübergreifende Kooperation zwischen Baden-Württemberg und Thüringen sowie das Projekt "Digitales Dorf/MobiDig - Mobilität durch Digitalisierung im ländlichen Raum" in Hochfranken vom Fraunhofer Institut, vorgestellt.

Der Verbandsdirektor des Regionalverbandes Ostwürttemberg, Thomas Eble, betonte in seiner Abschlussrede die Wichtigkeit der Förderung des Ehrenamts auf Landes-, regionaler- und kommunaler Ebene. Die Ergebnisse des Projekts KOMOBIL2035 verdeutlichen, dass die Gemeinden in   Ostwürttemberg vom sozialen Engagement ihrer Bürger leben, um die Daseinsvorsorge und die damit verbundenen Mobilitätsbedürfnisse ihrer Bevölkerung zu sichern. In der Verstetigung der KOMOBIL-Ergebnisse auch nach dem Projektende sieht er eine wichtige Aufgabe. „Der Regionalverband steht den ehrenamtlich getragenen Fahrdiensten beratend zur Seite, jetzt mit dem regionalen Kompetenzzentrum für Mobilität und Verkehr besitzt Ostwürttemberg eine zentrale Fachstelle. Die in Zusammenarbeit mit den Landkreisen erarbeiteten Informationsmodule werden auch weiterhin den Kommunen z. B. in Gremiensitzungen präsentiert, um für die Notwendigkeit von hauptamtlichen Kümmererstellen als Unterstützung des Ehrenamts zu werben“, betonte Eble. „Das Informationsportal www.gemeinschaftsverkehr-bw.de ist für die Gemeinschaftsverkehre ein wichtiger Baustein, um sich rechtlich und organisatorisch hinsichtlich der Gründung eines Fahrdienstes zu informieren. Die Menschen erreichen, motivieren und gewinnen, dass können die Kümmerer“, unterstreicht der Verbandsdirektor.

Über KOMOBIL2035:

Der Regionalverband Ostwürttemberg führte als Projektkoordinator das Projekt KOMOBIL2035 bereits seit 2017 gemeinsam mit weiteren Partnern durch. Beteiligt sind die Landkreise Heidenheim und Ostalbkreis, die Gemeinde Rainau, das nexus Institut Berlin, das Planungsbüro pakora.net, die Philips Universität Marburg und die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg. KOMOBIL2035 wird im Rahmen des Programms „Kommunen innovativ“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziell gefördert. Ende Februar 2020 endet die Projektförderung.

Sollten Sie Fragen oder Anregungen zum Projekt haben, wenden Sie sich beim Regionalverband Ostwürttemberg an Andrzej Sielicki, Telefon 07171/92764-12 oder Lysann Pfitzer, Telefon 07171/92764-24, E-Mail: komobil@ostwuerttemberg.org 

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter www.komobil.de

Das Informationsportal finden Sie unter www.gemeinschaftsverkehr-bw.de 


KOMOBIL2035 wird im Rahmen der Fördermaßnahme „Kommunen innovativ“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

News

Keine Nachrichten verfügbar.